Wie schon im Herbst 2021 berichtet, haben wir gemeinsam mit vielen tatkräftigen Mitwirkenden, im Rahmen des Nüsseprojekts, vielfältige Gehölzstreifen auf einer Fläche im mittelfränkischen Happurg angelegt: Der Kastanienhain. Hier werden in den kommenden Jahren Edelkastanien, Nüsse und Beeren, außerdem Wildobst wie Felsenbirne, Kornelkirsche, Sanddorn und Mispel heranreifen. Zusätzlich kann in den Grünlandstreifen dazwischen weiterhin Viehfutter gewonnen werden. Damit wollen wir erkunden, wie beerntbare Gehölzstreifen landwirtschaftliche Nutzflächen bereichern können, indem Erntemöglichkeiten nicht nur in der Fläche sondern auch in der Vertikalen geschaffen werden.
Das Vorbild sind lichte Gehölzstrukturen. Diese bilden im Vergleich zu Feldern und Wiesen oder geschlossenen Wäldern eine sehr viel größere Oberfläche, an der die Pflanzenwelt mit der Atmosphäre interagieren und Photosynthese betreiben kann. Mit der Integration von Gehölzen wollen wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, artenreiche Lebensräume schaffen und durch die Beerntbarkeit zu einer regionalen Nahrungsversorgung – auch mit Nüssen, Esskastanien und Beeren beitragen.
Während der drei öffentlichen Pflanzaktionen (November und März) konnten wir mit über 30 Mitwirkenden ca. 200 Bäume und Sträucher in die Erde bringen! Es war für Alle ein großartiges Erlebnis, gemeinsam etwas zu verwirklichen, was für die Meisten alleine wohl kaum möglich gewesen wäre: Die Kulturlandschaft vor der eigenen Haustür direkt mitzugestalten und dabei noch einen wertvollen Beitrag zu Klimaschutz und regionaler Lebensmittelproduktion zu leisten. Aber auch der Lerneffekt kam nicht zu kurz. Wie pflanze ich einen Baum mit Wühlmauskorb und Anbindung? Was ist eine Baumscheibe? Welche Abstände brauche ich zwischen den verschiedenen Gehölzen und welche Ansprüche haben diese überhaupt? Während der Arbeit konnten viele Fragen besprochen und beantwortet werden. Nach einer vorgeführten Pflanzung des ersten Baumes konnten alle Teilnehmenden ihr Erlerntes sogleich in die Tat umsetzen. So auch das Fazit einer Teilnehmerin: "Eine Win Win Situation: Wir pflanzen Bäume und lernen etwas dabei!"
An jedem der 3 Tage hatten wir perfektes Pflanzwetter. Die Motivation und Tatkraft der Teilnehmenden war nur durch eine gemeinsamen Mittagspause mit warmer Suppe und Brot zu bremsen. Und auch die Mahlzeit wurde von weiteren mitgebrachten Leckereien gekrönt.
Während dessen waren Jans Expertise als Baumpfleger und Judits Erfahrungen mit Permakultur Gestaltungen weiter sehr gefragt für die Probleme und Anliegen auf den eigenen Grundstücken der Mitwirkenden.
Punkt Vier Uhr des letzten Tages waren tatsächlich alle Pflanzen in der Erde, angegossen und gemulcht. Eine rundum gelungene Aktion, findet auch Teilnehmerin Elli:
"Ich liebe einfach solche Events - Gemeinsam draußen mit vielen Händen viel zu schaffen macht
einfach Spaß. Vor allem wenn man dabei etwas Wertvolles tut, einen Verein mit einer tollen Vision unterstützen kann und die Menschen aus der Nachbarschaft und der Gegend kennenlernen kann."
Auch wir sind sehr dankbar für die tolle Unterstützung und die vielen bereichernden Aktionen die wir schon gemeinsam erleben durften.
Weitere Imperssionen, Erzählungen und Berichte sind auf der Grünspecht-Homepage zu finden. Hier geht´s hin.
Essbare Vielfalt vor der Haustür
Was eine Vision und viele fleißige Hände schaffen können
Datum
23. März 2022
Regierungsbezirk
Mittelfranken