Das SOS-Kinderdorf Hohenroth liegt nördlich von Würzburg an den Ausläufern des Bayerischen Spessarts. Hier leben Erwachsene mit kognitiver Beeinträchtigung in Hausgemeinschaften zusammen. Die Bewohner*innen arbeiten in verschiedenen, dorfeigenen Werkstätten und Arbeitsbereichen: vom Kuhstall über Molkerei, Bäckerei, Weberei bis hin zu Gärtnerei und Kerzenwerkstatt. Landwirtschaft und Gärtnerei der Dorfgemeinschaft sind ökologisch zertifiziert. In der dorfeigenen Samengärtnerei werden „Klassiker“ wie Ringelblume oder Sonnenblume angebaut, aber auch ungewöhnlichere Arten wie „Spinnenpflanze“, Mandelröschen oder Kornrade. Alle Arbeitsschritte von der Aussaat bis zur Samenernte erfolgen in Handarbeit. So wird der einjährige Lanzenrittersporn im Herbst oder Frühjahr ins frisch geharkte Beet ausgesät und entfaltet ab etwa Juni seine leuchtend blauvioletten Blüten. Die trockenen Samenstände lassen sich gut mit der Schere ernten und nachtrocknen Die schwarzen, kantigen Samen können einfach ausgeklopft werden. Im Hohenrother Samenbau wird die Art für den Hausgarten vermehrt. Ihre wilde Variante, der „Acker-Rittersporn“, profitiert wie zahlreiche andere Ackerwildkrautarten von einer extensiven Bewirtschaftung.
Hier kommt das Projekt „A.ckerwert – Nachhaltig Verpachten für Mensch und Natur“ ins Spiel. A.ckerwert richtet sich an Flächeneigentümer*innen, die Lust auf mehr Natur auf ihren landwirtschaftlich genutzten Flächen haben. Gestartet in Niederbayern 2019, haben interessierte Flächeneigentümer*innen in Main-Spessart seit Januar 2023 mit dem Landschaftspflegeverband Main-Spessart e.V. auch einen Ansprechpartner vor Ort. Im Auftrag der Ländlichen Entwicklung Bayern unterstützt der Landschaftspflegeverband Verpächter*innen landwirtschaftlicher Flächen dabei, gemeinsam mit dem Pächter Wege für eine nachhaltige(re) Bewirtschaftung zu finden. Dabei werden individuelle und zur konkreten Fläche passende Lösungen gesucht, die sowohl für die Natur, als auch für den Landwirt ein Gewinn sind.
Dies kann
z.B. die Extensivierung der Ackerbewirtschaftung sein, die Bodenbrütern wie der
Feldlerche oder Ackerwildkräutern wie dem Acker-Rittersporn zu Gute kommt. Aber
auch auf Wiesen, Weiden und anderen landwirtschaftlichen Flächen kann die Natur
stärker in den Fokus genommen werden, wenn der Landbewirtschafter etwa durch
einen fairen Pachtpreis oder Förderprogramme Spielraum dafür bekommt!
An einer Beratung interessierte Flächeneigentümer
im Landkreis Main-Spessart können sich an den Landschaftspflegeverband
Main-Spessart wenden. Das Angebot ist für alle Beteiligten
kostenlos.
Landschaftspflegeverband Main-Spessart e.V.
Ansprechpartnerin: Charlotte Pohse
Mail: Landschaftspflegeverband@Lramsp.de
Tel.: 09353/793-1866
(Mo-Fr.: 9.30 – 12.00 Uhr)
Detaillierte Informationen zum Projekt finden Sie
unter www.ackerwert.de
Mehr Informationen zur Dorfgemeinschaft Hohenroth
gibt es unter www.sos-kinderdorf.de/dorfgemeinschaft-hohenroth
