Grün vernetzen
Es wurden also nicht nur Flächen zusammengelegt und Wege und Gewässernetze neu gebaut, sondern auch ein ganzes Bündel an Maßnahmen für eine struktur- und artenreichere Landschaft geschnürt: Rebzeilen wurden zurückgesetzt und damit Platz für rund siebzig hochstämmige Bäume geschaffen. Neu angelegte Pufferflächen aus Grünstreifen, Baumreihen und Sukzessionsflächen vernetzen jetzt die schon bestehenden Ökoflächen. Stützmauern aus verputzten Hohlblocksteinen bekamen eine naturnahe Trockenmauer vorgesetzt, und in niedrigen Mauerabschnitten wurden „Lesesteinriegel“, also Streifen aus losem Steinmaterial als Böschung angeschüttet, um Zauneidechsen und Reptilien ein gutes Umfeld zu bieten.
Heimat für Amphibien
Der sorgfältige Umgang mit Wasser ist im regenarmen Unterfranken ganz besonders wichtig. Gräben und Regenrückhaltebecken wurden deshalb naturnah gestaltet, um den Lebensraum von Kammmolch, Kreuzkröte und Teichmolch zu sichern. Zwei Rückhaltebecken bekamen außerdem eine wasserundurchlässige Schicht, die verhindert, dass die Gewässer zu schnell austrocknen. Für die Amphibien dort ist das überlebenswichtig, weil sie für ihre Fortpflanzung Wasserflächen brauchen, die zuverlässig bestehen bleiben.
Mehr Blüten im Weinberg
Zu den freiwilligen Maßnahmen in den Weinbergen von Nordheim am Main gehörte es auch, einen Rosenweg mit rund achtzig Rosenstöcken anzulegen. Auch ist geplant, auf den Landschaftspflegeflächen künftig Blühstreifen anzulegen, die Bienen und vielen anderen Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Die Flurneuordnung bedeutet also deutlich mehr als nur Wegebau und Flächenzusammenlegung. Sie bietet gleichzeitig die Möglichkeit, maßgeschneiderte Lebensräume für landschaftstypische Tiere und Pflanzen zu sichern und zu erweitern.
Nordheim am Main bringt Vielfalt in die Weinberge
Datum
8. Mai 2019
Regierungsbezirk
Unterfranken