Um dem Ausbau einer Straße zu weichen, mussten zwei Waldameisennester umgesiedelt werden. Da Waldameisen gesetzlich geschützte Tiere sind, von denen einige Arten sogar auf der roten Liste stehen, dürfen sie nur umgesiedelt werden, wenn eine zwingende Baumaßnahme ihr Leben bedroht.
Die Ameisenschutzwarte hat den Waldlehrpfad in Üchtelhausen als neue Heimstatt gewählt. Die Idee, auf dem Lehrpfad Waldameisennester aufzunehmen, entstand bereits bei der Planung.
Der Waldrand am Üchtelhäuser Lehrpfad bietet optimale Bedingungen. Der neue Platz der Ameisennester hat viel wärmendes Sonnenlicht und liegt geschützt zwischen alten Baumstubben.
Die umgesiedelten Ameisen sind Große Wiesenameisen (Formica pratensis). Bei dieser Ameisenart leben in einem Volk mehrere Königinnen. Während der Umsiedlung konnte man mehrere Prinzessinnen feststellen, die an ihren Flügeln erkennbar sind. Nach der Paarung verlieren die Prinzessinnen ihre Flügel und widmen sich dann ihrer Aufgabe als Königin, Eier für den Ameisenstaat zu legen. Damit die Ameisen die erste Zeit nach dem Umzug gut überstehen konnten, bekam jedes Volk einen ganzen Zuckerblock in sein Nest. Ein zusätzlicher Zuckerkranz um das Ameisennest sollte verhindern, dass die Arbeiterinnen in der ersten Zeit zur Nahrungssuche zu weit laufen mussten.
Die umgesiedelten Ameisennester werden von den Ehrenamtlichen jedoch nicht nur während des Umzugs, sondern auch eine gewisse Zeit lang danach betreut. Nach der gelungenen Umsiedlung besteht gute Hoffnung, dass sich die Große Wiesenameise auch dauerhaft auf dem Waldlehrpfad wohlfühlt.
Datum
30. Juli 2020
Regierungsbezirk
Unterfranken