Zum Inhalt springen

Aus Dornröschenschlaf erweckt

Spatenstich am Kühnhauser Weiher im Ampertal

Spatenstich mit Mitarbeiterinnen von Wipflerplan, Mitarbeitern der Baufirma Schelle und der Gemeinde, stellv. Landrätin A. Meinelt (4.v.li.), G. Romor (3. v. re.), re. daneben 1. Bürgermeister H. Hammerl, ILE-Vorsitzender Uwe Gerlsbeck (Foto: E. Pirrone)
Spatenstich mit Mitarbeiterinnen von Wipflerplan, Mitarbeitern der Baufirma Schelle und der Gemeinde, stellv. Landrätin A. Meinelt (4.v.li.), G. Romor (3. v. re.), re. daneben 1. Bürgermeister H. Hammerl, ILE-Vorsitzender Uwe Gerlsbeck (Foto: E. Pirrone)
© E. Pirrone
Hier, in der Herzkammer Altbayerns, im fruchtbaren Tertiären Hügelland, sind die Basisressourcen Boden, Gewässer und Biologische Vielfalt besonders wichtig. Der Kühnhauser Weiher, am Ursprung des Thalhauser Grabens gelegen, steht idealtypisch für diesen Dreiklang. Mit dem Fertigstellen der Maßnahme im Jahr 2021 soll der Weiher seinen neuen Beitrag für Land und Leute leisten. Er soll Wasser zurückhalten, damit Bodenerosion im Verlauf des Thalhauser Grabens verhindern, eine ökologisch gute Wasserqualität gewährleisten und Überschwemmungen bei Starkregen vermeiden helfen. Auf diese Weise bildet er auch einen wichtigen Baustein im dezentralen Hochwasserschutz. So wird der bis auf ein Drittel seiner vormaligen Größe geschrumpfte und heute stark verlandete Weiher wieder ein größeres Volumen bekommen. Durch die geplante Überstaumenge von 45 cm wird ein zusätzliches Einstauvolumen von ca. 900 m3 erreicht. Zusammen mit einem naturnah ausgebildeten Schlammfang soll es so zu weniger Überschwemmungen am Unterlauf des Thalhauser Grabens kommen und zudem Phosphat zurückgehalten werden.

Für die Kühnhausener Bürgerinnen und Bürger wird ein Rast- und Ruheplatz entstehen. Vielfältig begrünt soll er als schmucker Mittelpunkt des Weilers ein angenehmer Ort des Verweilens mit Blick auf die Kirche St. Ottilie werden. „Kühnhausen wird in vielerlei Hinsicht aufgewertet werden“, zeigen sich Hermann Hammerl und Guido Romor, Leiter des Sachgebiets Umweltplanung am Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern, begeistert. “Durch das Wiedergewinnen der Wasserfläche und die neugestalteten Ufer wird der Weiher aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und bildet eine neue attraktive Dorfmitte“, so Romor.

Diese vielfältigen Leistungen für Naherholung und Landschaft begründen die hohe Bezuschussung im Rahmen der einfachen Dorferneuerung Kühnhausen II. Die geplanten Kosten berechnen sich auf 1.361.000 €. Die Zusammenarbeit in der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) sei hier besonders bedeutsam und förderlich, so Hammerl. So betragen die Zuschüsse, inklusive 10% ILE Bonus, 69% dieser Kosten. Da Kranzberg Mitglied der ILE Kulturraum Ampertal ist, konnte dieser zusätzliche Bonus gewährt werden.
Zum Schluss hebt Guido Romor noch die kulturhistorische Bedeutung des Gewässers als Teil des dorftypischen Ensembles mit Blickachse zur Kirche St. Ottilie hervor: „In der Dichtung werden Weiher oft als Augen beschrieben. St. Ottilias Attribute sind Augen, die sie heilen kann. Das Heilen des Weiherauges und das Patrozinium Ottilias stehen in Kühnhausen in einem höchst passenden Zusammenhang.“
Vorherige Neuigkeit Nächste Neuigkeit