Möglich wurde diese umfassende Landschaftspflegemaßnahme nördlich des Ortsgebiets durch einen neuen Straßendurchlass, der im Zuge des Ausbaus der Staatsstraße St 2027 errichtet worden war. Der schon lange brachgefallene Mühlgraben samt Stauweiher und Stauwehr zur ehemaligen Mühle wurde rückgebaut; ein Teil der Flächen dient nun als landwirtschaftliche Nutzfläche, ein anderer bleibt als Biotop erhalten.
Die Hochstauden am Mühlbach wurden an den neu gebauten Graben versetzt und ein Teil der Pflanzen und Tiere mit den Pflanzensoden umgesiedelt. An dem Teilstück, an dem die Rohre entfernt wurden, konnten dank dem Entgegenkommen der Anlieger Gewässerseitenstreifen angelegt werden, an denen sich künftig weitere gewässerbegleitende Pflanzen- und Tierarten entwickeln können. Ziel dieser Maßnahme sind artenreiche, feuchte Wiesen, die als Pufferflächen zu den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen dienen. Für diese artenreichen Landschaftselemente ist eine fachkundige Pflege erforderlich, damit sie sich zu den gewünschten mageren, für Flora und Fauna wertvollen Flächen entwickeln.
Vor dem Wintereinbruch pflanzten die in der Teilnehmergemeinschaft der Flurneuordnung zusammengeschlossenen Landwirte am renaturierten Bach und an der Zusam noch rund 350 heimische Sträucher und Bäume. „Die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Teilnehmergemeinschaft läuft wirklich gut“, lobt Bernd Braunsteffer, der im Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben für die Umsetzung der Landschaftspflege verantwortlich ist. Die in Krumbach ansässige Behörde begleitet und fördert die Flurneuordnung in Könghausen. Genau wie Braunsteffer, freut sich auch Projektleiter Josef Rampp, dass durch die Renaturierung wieder ein durchgängig fließendes Gewässer geschaffen werden konnte – „und zwar von der Zusam bis zur Quelle.“ Denn ein fließendes Gewässer kommt Bachlebewesen weit mehr entgegen als ein stehendes oder gar verrohrtes.