Der Vortrag wurde im Rahmen des Projekts „A.ckerwert – Nachhaltig Verpachten“ des Landschaftspflegeverbands (LPV) Main-Spessart und gleichzeitig als Eröffnung des VHS-Wintersemesters gezeigt. Günter verdeutlichte anhand von Fotos, wie wichtig Biodiversität und das Zusammenspiel von Arten sind. Biodiversität umfasst nicht nur Artenvielfalt, sondern auch die Vielfalt von Ökosystemen und genetische Vielfalt.
Am Beispiel von 1 m² Magerwiese und der Magerwiesen-Magerite zeigte Günter - mit zahlreichen noch nie zuvor gelungenen Makro-Aufnahmen - die komplexen Beziehungen teilweise hoch spezialisierter Arten.
Eine Magerwiese zeichnet sich durch eine schonende Nutzung mit wenig oder gar keiner Düngung aus. Häufiges Mähen und übermäßige Düngung führen dagegen erst zu Fettwiesen und schließlich zu intensiv genutzten Flächen, auf denen einige Pflanzen durch das Zuviel an Nährstoffen andere Arten verdrängen. Dadurch sinkt die Artenvielfalt. Studien zeigen, dass spezialisierte Insekten, wie Bohrfliegen, gemeinsam mit den Pflanzen evolvieren. Laut Günter unterstreicht dies, warum ortsfremde Pflanzen nicht angesät werden sollten, da sie diese komplexen Wechselbeziehungen im Laufe der Evolution nicht entwickelt haben. Es bleiben nur Generalisten übrig. Und Wiesen, die zwar bunt erscheinen, verlieren ihre volle ökologische Funktion. Intakte Ökosysteme brauchen stabile Rückkopplungsschleifen, die durch menschliche Eingriffe oft gestört werden. Günter plädiert außerdem für eine mosaikartige Wiesenbewirtschaftung, bei der Teilflächen mindestens 16 Monate, besser zwei Jahre, unberührt bleiben. Mäht man alles auf einmal, verschwinden spezialisierte Arten, und zurück bleiben nur noch Generalisten wie die Honigbiene.