Wasser bleibt dort, wo es gebraucht wird
Die Maßnahmen, die in den letzten Jahren daraus folgten, sind nicht nur ein Gewinn für Wasser und Boden, sondern gleichzeitig auch für die Tier- und Pflanzenwelt. Naturnahe Regenrückhaltebecken verhindern nun, dass das Oberflächenwasser nicht einfach über die Felder abfließt und den Oberboden mitnimmt, vielmehr bleibt das Regenwasser nun dort zurück, wo es gebraucht wird: in der Fläche. Das hat auch zur Folge, dass deutlich weniger Nährstoffe aus der Landwirtschaft in die Gräben, die Bäche und in die Fränkischen Saale gelangen. Die Regenrückhaltebecken selbst entwickeln sich zu attraktiven Biotopstrukturen, die der Artenvielfalt neue Räume erschließen. Pufferstreifen wurden ausgewiesen, die das Regenwasser aus Äckern und Wiesen abbremsen, filtern und versickern lassen. Diese Puffer bestehen aus extensiven Gras- und Krautstreifen mit Hecken, die entlang von Gräben oder aufgelassenen Hohlwegen verlaufen. Auch die Übergangsbereiche zwischen Wäldern, Heckenstrukturen und den landwirtschaftlichen Flächen bekamen solche Pufferbereiche, die sich nun zu wertvollen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere entwickelt haben. Der Boden- und Gewässerschutz hat sich also für den gesamten Naturhaushalt ausgezahlt.
Gezielt pflegen
Der Gemeinde Gräfendorf sind die neu geschaffenen Anlagen wichtig. Deshalb hat sie neben den Flächen für die notwendigen Ausgleichmaßnahmen auch die freiwillig geschaffenen Landschaftspflegeflächen mit insgesamt zwei Hektar als Eigentümerin übernommen und sorgt für deren Unterhalt und Pflege. Auch gelang es, rund acht Hektar Fläche entlang der Fränkischen Saale für ein Gewässerentwicklungskonzept der Wasserwirtschaftsverwaltung zu erwerben. Für die ausgewiesenen Flächen hat das Sachgebiet Landespflege am Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken ein Bewirtschaftungs- und Sicherungskonzept entwickelt, das den aktuellen Zustand dokumentiert und die künftige Entwicklung mit gezielten Pflegeempfehlungen für die Gemeinde steuert. Dies wurde nun im Frühjahr 2019 übergeben.
Wasser- und Bodenschutz schafft Lebensräume
Datum
28. Mai 2019
Regierungsbezirk
Unterfranken