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Reges Interesse bei der Flurwanderung am Internationalen Tag der Biodiversität

Mit insgesamt rund 18 Hektar neu angelegter Blühflächen punktet die Gemeinde Hettstadt am Internationalen Tag der Biodiversität
Mit insgesamt rund 18 Hektar neu angelegter Blühflächen punktet die Gemeinde Hettstadt am Internationalen Tag der Biodiversität
© Land:Belebt
Buchvogelherd, Dachsbau, Kleelein und Sauloch – sind nur einige der klangvollen alten Flurbezeichnungen, die auf einer eigens erstellten Karte der Hettstadter Gemarkung zu finden sind. Die Karte bewahrt nicht nur die alten Schlagnamen vor dem Vergessen, sie macht vor allem die vielen Blüh- und Öko-Kontoflächen der Gemeinde und der beteiligten Landwirte sichtbar und veranschaulicht prägnant die erfolgreiche Zusammenarbeit des Hettstadter „Runden Tisches“.
Die vielen Interessierten wurden während der zweistündigen Wanderung zu ausgewählten Orten rund um Hettstadt geführt. Dass Blühflächen nach spätestens fünf Jahren aus förderrechtlichen Gründen umgebrochen werden müssten, stieß bei den Anwesenden auf wenig Verständnis. Ein weiteres Thema waren die in den 70er Jahren angelegten Windschutzhecken. Nachdem damals große Teile der Hettstadter Streuobstbestände mit öffentlicher Förderung gerodet wurden, sollten die Hecken wieder für etwas Struktur und Windschutz sorgen. Sehr schmal angelegt und flankiert durch landwirtschaftliche Wege, gestaltet sich ihre Pflege heute arbeitsaufwändig und kostspielig. Ihrem ökologischen Nutzen als Landschaftselement werden sie aufgrund der geringen Breite ebenfalls kaum gerecht. Hier wurde der Wunsch geäußert, mit dem Landschaftspflegeverband tragfähige Lösungen zu erarbeiten.
Im Eichenforst Kleelein ließ die Gemeinde Hettstadt 120 alte Bäume zunächst für 20 Jahre aus der Nutzung nehmen. Sie freut sich neben dem ökologischen Gewinn für den Wald, über eine entsprechende Förderung dieser Maßnahme.
Bei der anschließenden Einkehr ins Radlerheim mit regionalen Bratwürstchen und Säften der Main-Streuobst-Bienen Genossenschaft, verwies Projektmanager Jochen Diener auf den Vernetzungsgedanken der Veranstaltung – miteinander ins Gespräch kommen, neue Kontakte knüpfen – das sei eine der wesentlichen Aufgaben der bayerischen Öko-Modellregionen. Er hoffe außerdem auf zahlreiche Nachahmer in anderen Gemeinden, die sich das wertschätzende und zielführende Miteinander des Hettstadter Runden Tisches zum Vorbild nehmen können. Ein erster „Ableger“ habe sich in Helmstadt gefunden, der sogenannte „Bunte Tisch“, um gemeinsam noch mehr Blütenreichtum und Artenvielfalt in den Ort zu integrieren.
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