Martina und Gerhard Sedlmeier aus Mendorf (Gemeinde Altmannstein, Landkreis Eichstätt) setzen sich schon lange mit ihrer Umwelt auseinander und haben als Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen das Bedürfnis, etwas zur Vielfalt der Landschaft beizutragen. Durch ihren Verwandten Joseph Amberger, Projektleiter der Pfaffenhofener Bodenallianz, stießen sie auf das Projekt A.ckerwert. Der Gedanke, ihre verpachteten Flächen in Richtung nachhaltigerer Bewirtschaftung zu entwickeln, gewann immer mehr an Bedeutung – vor allem, weil sie die Landschaft um sich herum oft als ausgeräumt und karg empfinden. Gleichzeitig können sie im eigenen Garten beobachten, wie ein wenig „Unordnung und wilde Ecken“ eine wahre Vielfalt an Pflanzen und Tieren hervorbringt.
Ein großer Wunsch des Ehepaars ist es schon seit Längerem, eine Streuobstwiese anzulegen. Diesen Traum werden sie sich im kommenden Jahr mit Unterstützung des Landschaftspflegeverbands Eichstätt und staatlicher Förderung erfüllen. Und bereits jetzt gibt es aus der Ortschaft erste Interessenten für die Früchte, was die Seldmeiers in ihrem Vorhaben bekräftigt. Aber damit endet ihr Engagement nicht: Auf einem kleinen, immer wieder überschwemmten Teil ihrer verpachteten Flächen, planen die Sedlmeiers ein Feuchtbiotop zu schaffen, unter anderem inspiriert durch ein ähnliches Projekt in Poppenreuth, das von der Ländlichen Entwicklung gefördert wurde.
Im Dialog mit ihren Pächtern ist ihnen dabei stets wichtig, ein gutes Miteinander zu bewahren. Gemeinsam mit A.ckerwert konnten sie eine Lösung finden, die für beide Seiten gut funktioniert: Unter anderem wird kein Glyphosat mehr auf dem direkt an ihr Grundstück angrenzenden Acker eingesetzt und der Düngerstreuer hält künftig mehr Abstand, sodass keine Düngerkörner mehr ihren Weg in den Garten finden. Auch ein breiterer Gewässerrandstreifen und die Anlage eines Gehölzstreifens am unteren Rand eines hängigen Ackerschlags ist Teil der Vereinbarungen. Dabei sind sie überzeugt, dass vor allem bei der Verpachtung ein schrittweises Herantasten an neue Wege für alle besser funktioniert, als mit einem Mal große Veränderungen durchzusetzen.
Mit ihrem Engagement wollen die Sedlmeiers ihrer Verantwortung als Flächeneigentümer gerecht werden und sich mit gutem Beispiel für eine belebte und vielfältige Landschaft in ihrer Heimat einsetzen.