Zunächst erklärte Niclas die Grundlagen zum Pilze sammeln: "Pilze leben unterirdisch, was wir sehen ist der oberirdische Fruchtkörper." Deshalb kann der Fruchtkörper vorsichtig gesammelt werden ohne das Mycel zu zerstören. Der Pilz sollte herausgedreht und nicht geschnitten oder gezogen werden. Dadurch lässt er sich einerseits besser bestimmen, zum anderen wird aber auch der Pilz weniger verletzt. Und wer auch im darauffolgenden Jahr viele Pilze finden möchte, der sollte zudem bedenken, dass der Fruchtkörper dem Pilz zur Fortpflanzung dient. Sammelt man also alle Exemplare, so können sich die Pilze nicht mehr verbreiten und der Ertrag im nächsten Jahr bleibt aus. Außerdem haben Pilze in der Natur eine wichtige Funktion: Sie zersetzen organisches Material und führen es dem Kreislauf wieder zu.
Nach den wertvollen Hinweisen vom Experten, ging es für die Teilnehmer:innen ans Sammeln. Zahlreiche Pilze wurden in den Tännesberger Wäldern gefunden. Gemeinsam mit Niclas wurden diese anschließend bestimmt. Er erklärte an welchen Merkmalen man sie identifiziert und von ungenießbaren oder gar giftigen Doppelgängern unterscheidet. "Immer wieder wird von Pilzvergiftungen berichtet. Deshalb gilt für Pilzsammler: Kenne ich nicht, esse ich nicht. Für Anfänger eignen sich beispielsweise Röhrlinge oder auch Täublinge", so Niclas, "denn das Schlimmste was passieren kann ist, dass man den Pilz nicht verträgt, aber tödlich ist das nicht." Zudem sollte man ausschließlich frische Pilze konsumieren. "Bleibt am Hut des Pilzes eine Delle zurück, wenn man mit dem Finger darauf drückt, dann sollte man den Pilz nicht mehr essen." Und außerdem sollten die Pilze niemals roh gegessen, sondern zuvor mindestens 10 bis 20 Minuten erhitzt werden. Denn sonst kann es zu Pilzscheinvergiftungen kommen, selbst wenn es sich um einen Speisepilz handelt. Auch gibt es unter den Speisepilzen große Unterschiede in Qualität und Geschmack: "Besonders lecker bei richtiger Zubereitung sind Arten wie Sandröhrling, Milchbrätling und der bekannte Steinpilz."